Gegenkonversionen in Görlitz und darüber hinaus deuten auf einen tiefgreifenden Wandel der Industrielandschaft
Unter dem Begriff der Gegenkonversion – der Umwidmung von einer zivilen zu einer militärischen Nutzung – wurde bislang vor allem die neue Verwendung vormals ziviler Liegenschaften durch das Militär verstanden (siehe IMI-Studie 2018/03). Der am 5. Februar 2025 erfolgte Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Görlitz steht angesichts der dort bevorstehenden Übergabe eines dortigen Werkes des Waggonherstellers Alstrom an den Panzerbauer KNDS für einen doppelten Wandel. Erstens tritt hier die Ausweitung der Gegenkonversion auf den bisher weitgehend verschont gebliebenen Industriebereich deutlich zu Tage. Und zweitens handelt es sich dabei nicht um einen Einzelfall, wie im Folgenden anhand einiger weiterer Beispiele gezeigt werden soll, die zusammengenommen womöglich die Vorboten für einen tiefgreifenden Wandel der deutschen Industrielandschaft stehen.