Vortragsabend und gemeinsame Diskussion mit Roberto Sánchez, langjähriger Journalist und Redaktionsleiter beim Südwestrundfunk (SWR) und bei Arte
Wenn man den Verlautbarungen der Bundesregierung und den Berichterstattungen im Rundfunk, im Fernsehen und in den großen deutschen Tageszeitungen folgt, scheint nach dem völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch in die Ukraine alles klar zu sein. Russland trägt hierfür die alleinige Verantwortung und muss nun, wie es die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock formuliert, ruiniert werden. Um Russland militärisch zu bezwingen, werden von Deutschland und den anderen NATO-Staaten immer mehr und immer schwerere Waffen geliefert, eine Verhandlungslösung wird ausgeschlossen.
Die massive Aufrüstung der Bundeswehr mit dem „100-Milliarden- Aufrüstungsprogramm“ verbunden mit dauerhaften Rüstungsausgaben mindestens in Höhe von 2% des Bruttoinlandsproduktes wird als direkte Folge des Krieges und als alternativlos dargestellt sowie kaum hinterfragt.
Doch ist es wirklich so, dass der russische Einmarsch keine Vorgeschichte hatte? Welche Interessen haben Russland auf der einen Seite und die NATO- Staaten mit der Ukraine auf der anderen Seite? Warum soll es nicht möglich sein, schnellstmöglich den Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden, auch um den Tod von immer mehr Menschen zu verhindern?
Roberto Sanchez erhielt 2001 mit seinem Team für die Auslandsreportagereihe „Teleglobus“ des SWR den „Eine-Welt-Preis“ in der Kategorie Medien. Er spricht mehrere Sprachen und verfolgt noch heute auf internationaler Ebene die medialen Berichterstattungen und die Erklärungen von Politiker:innen und den großen Thinktanks, auch zum Ukraine Krieg und seiner Vorgeschichte.
Er wird berichten über die mittel- und langfristigen strategischen Überlegungen der gesellschaftlichen Eliten, über die internationale mediale Berichterstattung und Einschätzung des Ukraine-Krieges vor allem im globalen Süden und darüber, welche Vorschläge es weltweit für ein schnelles Ende des Krieges und das Leiden der Menschen gibt.