„Lasst uns bitte nicht allein!“ – Interessantes und Bewegendes rund um den Katholikentag

Rund um den Katholikentag 2022 in Stuttgart war Ohne Rüstung Leben an drei wichtigen Veranstaltungen beteiligt. Es ging dabei um die geplante Aufrüstung der Bundeswehr und um Christliche Friedensethik. Besonders bewegend: Der ergreifende Bericht zweier Eltern aus Mexiko, die Gerechtigkeit für ihre ermordeten Kinder fordern.

„Das Milliarden-Sondervermögen wird keinen Frieden bringen!“

„Das 100-Milliarden-Aufrüstungsprogramm: Mehr Waffen für den Frieden? Atombomben für unsere Sicherheit?“. Unter diesem Motto hatte der Friedenstreff Stuttgart-Nord am Abend des 27. Mai 2022 zu einem Podium mit Martin Kirsch, Autor und Referent bei der Informationsstelle Militarisierung (IMI), und Simon Bödecker, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei Ohne Rüstung Leben, eingeladen. 

Martin Kirsch stellte anschaulich die Vorgeschichte des 100-Milliarden-Sondervermögens vor. Der fundierte Blick in die Vergangenheit lohnt sich: Zeigt sich dabei doch, dass die „Zeitenwende“ in Wirklichkeit nichts anderes ist, als die Umsetzung von Plänen und Strategien, die auf Bundes- und NATO-Ebene schon lang vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine entwickelt worden waren. 

Simon Bödecker kritisierte das Sondervermögen für die Bundeswehr als intransparent und undemokratisch. Der Bundestag solle Milliardenschulden beschließen und dabei die Schuldenbremse aushebeln, bekomme aber bislang noch nicht einmal einen Wirtschafts- oder Tilgungsplan vorgelegt. 

Scharfe Kritik an nuklearer Teilhabe

Für Ohne Rüstung Leben sei sicher: Die geplante Aufrüstung bringt keinen Frieden in Europa. Zudem sei das zusätzliche Geld vermutlich gar nicht nötig, würde man zunächst die gravierenden strukturellen Probleme der Bundeswehr angehen. 

Das Festhalten Deutschlands an der nuklearen Teilhabe – durch die geplante Beschaffung neuer F-35-Kampfflugzeuge – kritisierten beide Redner scharf. „Es kann nicht sein, dass Deutschland einerseits international vom Ziel einer atomwaffenfreien Welt spricht, gleichzeitig aber selbst für Milliarden neue Atombomber anschafft“, so Simon Bödecker.

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