Eine neue Spaltungslinie zieht sich durch die Friedensbewegung: Der Vorwurf der „Rechtsoffenheit“, d.h. Teile der Friedensbewegung würden sich nicht gegen rechts abgrenzen. Der neue Nahostkrieg hat sogar noch die Zuspitzung gebracht, Kritik an der einseitigen Parteinahme für Israel sei Antisemitismus. Angesichts der deutschen Geschichte ist die moralische Wucht solcher Vorwürfe nicht zu übertreffen.
Aber sollten in einer Bewegung, in der das Wissen über die Produktion von Feindbildern zwischen Staaten zu den ureigensten Themen gehört, nicht auch ein paar Selbsterkenntnisse über Konfliktdynamiken in den eigenen Reihen abfallen?