Thomas Felder, Liedermacher aus Tübingen gehört auch zu den Urgesteinen der Friedensbewegung. Freundlicherweise hat er uns ein Lied zur Verfügung gestellt, in dem er die Frage „Krieg und Frieden“ von einer ganz anderen Seite betrachtet. Es geht vielleicht darum, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft von Kindesbeinen in Konkurrenz zueinander stehen und dass sie als Individuum dahinter zurücktreten müssen. Das prägt natürlich die Menschen und bereitet sie darauf vor um Arbeitsplätze und Wohnungen zu kämpfen und im schlimmsten Fall gegen andere Menschen in den Krieg zu ziehen, von denen ihnen eingetrichtert wurde, dass sie Ihre Gegner sind.
Ich will nie wieder Frieden kriegen
Wir haben schon mehr als genug gekriegt
Ich will nie über andere siegen
Denn so ein Sieg wär der letzte
Als Kind konnte ich Glockenblumen läuten
Die Morgenperlen schüttelte ich ab
Es war als ob sie sich darüber freuten
und fielen glitzernd in ihr kühles Grab
Ich liebte dieses lustig bunte Treiben
Die Blumen waren jeden Morgen da
Es schien als würde alles ewig bleiben
Ein Farbenmeer in dem so viel geschah
Doch bald fand ich mich ein mit all den andern
dort wo man für sein Wissen Zeugnis kriegt
Wir durften rechnen lesen schreiben wandern
Jetzt kams drauf an daß man beim Spielen siegt
Die Blumen mußt ich jetzt beim Namen nennen
Die Morgenperlen waren Wasser nur
Ich mußte Primeln Raps und Krokus kennen
Und lernte fleißig doch gebückt und stur
Was hosch du en där Gladse kriagt
I hao an Vierer kriagt ond du
Was hosch an Zwoer kriagt des isch gemein
Du hosch an Zwoer kriagt
Ond i an lombiga Vierer
Was hot dr Dieter kriagt
Noe an Oeser
Der Saubachel der daobe
Der Drecksbachel der Verreggde
Där hot agschrieba
Des haoni genao gsäa wie der agschrieba hot
Des sag i dr Frao Schlaokowski
Dr Frao Schlaokowski sag i des jawoll
Herr Felder was krieg i für mae Zoechnong
Was krieg i für mae scheena Zoechnong
Herr Felder was muaß i do
Daß i an Oeser krieg
en maener scheena Zoechnong
Was sagat sie do
Die Mikimeis soll i weglassa
Maene Mikimeis soll i älle weglassa
Aber des ka doch et sae
Des isch dochs beschde
Von maener ganza Zoechnong
Meine Mikimeis lass i nicht weg
Des isch dochs ällerbeschde
Von maener ganza Zoechnong
Aber gell Herr Felder
Ao wenn i maene Mikimeis schdandalass
No krieg i trotzdam no an Dreier en Zoechna
Sie gebbat jo nix schlechters wie an Dreier
Ha no lass i mae Bild hald so
Ond no lern i lieber no Madde
Do schrieba mir nochher a Gladdse
Beim Herr Datze
Es ist ja gar nicht wichtig was zu wissen
Nur daß man für sein Wissen etwas kriegt
Wir haben nur das Kriegen lernen müssen
Und daß man beim Kriegen immer oben liegt
Gang weg do Gang weg do Gang weg do Gang weg do Gang weg do
Gang weg do Gang weg do Gang weg do do muaß i na
Gang weg do Gang weg do Gang weg do Gang weg do Gang weg do
Gang weg do Gang weg do Gang weg do I muaß do na
Ich will nie wieder Frieden kriegen
Wir haben schon mehr als genug gekriegt
Ich will nie über andere siegen
Denn so ein Sieg wär der letzte
(Thomas Felder, Liedermacher)
Mehr unter: Thomas-Felder – Musik&Wort (thomas-felder.de)