!!! ENTFÄLLT !!! – Gedenkkundgebung – Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ Nordbahnhof Stuttgart

27. Januar 2021, 18:00 Uhr
Otto-Umfrid-Straße, Stuttgart

Die Veranstaltung muss leider ausfallen!

 

Am 27.01.1945 erreichten die ersten Verbände der Roten Armee um 9 Uhr das Außenlager Auschwitz-Monowitz. Gegen 15 Uhr befreiten Rotarmisten auch das Stammlager sowie Auschwitz-Birkenau. Die meisten SS-Wachen waren geflohen und nur wenige leisteten Widerstand. Mit der Befreiung von Auschwitz beendete die Rote Armee auch die industrielle Vernichtung von Menschen.

In Stuttgart-Nord wurden Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma sowie andere Opfer des deutschen Faschismus zusammengetrieben und in Zügen nach Auschwitz, Riga, Izbica und Theresienstadt deportiert. Die durch einen beispiellosen Antisemitismus, Antiziganismus und Hass auf jene Menschen, die nicht zur nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zählten, vorangetriebene Entmenschlichung führte dazu, dass weite Teile der Bevölkerung die Verbrechen vor ihrer Haustüre ignorierten oder dabei mitwirkten. Nach der Befreiung von Auschwitz und der militärischen Niederlage des Nationalsozialismus gelang es vielen der TäterInnen in der neuen Bundesrepublik Deutschland zurück in ein ziviles Leben oder gar in Amt und Würde zu kommen. So ist es bis heute nicht verwunderlich, dass sowohl in staatlichen Handlungen, wie in der Gesellschaft faschistische und nationalsozialistische Muster erkennbar sind. Eben jene Muster der Entmenschlichung, des blinden Gehorsams, der Ignoranz gegenüber Marginalisierten oder des Wegsehens, ohne einzugreifen und seine eigenen Handlungen nicht zu hinterfragen und sich auf diese Weise schuldfrei zu sprechen. Diese Strukturen gilt es zu bekämpfen, und die zunehmende Barbarisierung der Gsellschaft nicht zuzulassen.

Am 27.01.2021 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 76. Mal. An diesem Tag möchten wir gemeinsam die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus aufrechterhalten, den Opfern gedenken und für die Zukunft mahnen. Gleichzeitig aber auch Mut machen den Kampf gegen Faschismus aufzunehmen und der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung ideologisch und auf der Straße entgegenzutreten.

Flyer Auschwitzgedenken 2021