Antimilitaristischer Stadtspaziergang

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Für den 17. Juli 2016 hatte der Friedenstreff Nord zum Antimilitaristischen Stadtspaziergang eingeladen. Vom Hochbunker auf dem Pragsattel aus ging der Spaziergang Richtung Feuerbach Bahnhof an Orten und Straßen vorbei, die die enge Verknüpfung des Stadtteils mit Rüstungsindustrie und Krieg repräsentieren. R. vom Friedenstreff Nord hatte sich umfangreich vorbereitet und konnte schon auf dem Pragsattel einige Fakten vorstellen.

Der Hochbunker in Stuttgart auch als Bosch-Turm bekannt, ist dabei in verschiedener Weise betroffen. Gebaut als Schutzraum mit dem Architekten Bonatz im zweiten Weltkrieg trug er fast 20 Jahre Boschwerbung. Die Firma Bosch war in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit umfangreichen Rüstungsaufgaben betraut und setzte dafür auch Zwangsarbeiter ein. Auch heute würden viele Militärfahrzeuge ohne Bosch Produkte nicht fahren, auch wenn die Firma keine Teile für militärische Zwecke herstellt.

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Danach ging es weiter zur Mercedes-Benz Bank in der Siemensstraße. Die Mercedes Bank ist die Hausbank der Firma Daimler AG. Daimler stellt Militärfahrzeuge her. In dem Viertel Feuerbachs wurden nach umfangreichen Bautätigkeiten Straßen nach Rüstungsfirmen benannt. Neben der Siemensstraße sind hier au
ch Mauser, Krupp und Dornier vertreten.

Nächste Station war das Theaterhaus. Neben dem Haupteingang steht hier dasIMG_2563 Denkmal „Den Deserteuren aller Kriege“.

 

Die vorletzte Station war die Firma Mahle, Hersteller von Klimaanlagen und
Kühlsystemen für militärische Land- und Wasserfahrzeuge.

Am Feuerbacher Bahnhof endete der Spaziergang. Hier war zum Schluss noch das ehemalige Postgebäude zu sehen. Auch die Deutsche Post hat teilweise militärische Aufgaben. Sie muss den Transport der Feldpost übernehmen, die von den Einsatzorten nach Deutschland kommt. Umgekehrt bringt sie Sendungen zu den Feldpostleitstellen.

Die Teilnehmer waren beeindruckt von den vielen Informationen, die der Friedenstreff zum Thema Rüstung und Militär sowie zur Historie geben konnte. Diese Informationen sind nicht geheim aber man macht sie sich im alltäglichen Leben nicht bewusst.

Und so diskutierten wir unterwegs auch über Lobby Verbände wie den Förderkreis Deutsches Heer e.V. oder die Höhe der Ausgaben für Rüstung, die Deutschland jährlich aufbringt und die für jede Frau, jeden Mann, jedes Kind über 430 Euro im Jahr betragen. 35 Milliarden Euro insgesamt. Wie viele Kindergärten ließen sich bauen, wie viele Lehrerstellen schaffen, wenn man nur ein Zehntel davon zur Verfügung hätte?

Wir wünschen uns mehr Veranstaltungen dieser Art und bedanken uns beim Friedenstreff Nord.