junge Welt 17.12.25: Zivilisten zum Abschuss freigegeben

ACLED-Konfliktmonitor 2025: Weltweit wächst die Gefahr für Nichtkombattanten – sowohl durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen als auch staatliche Gewalt

Ein Sechstel der Weltbevölkerung hat in den vergangenen zwölf Monaten in Gebieten leben müssen, in denen tödliche Konflikte ausgetragen werden. Der höchste Wert seit fünf Jahren. Über 240.000 Menschen wurden dabei getötet, so die konservative Schätzung des US-Kriegsmonitors Armed Conflict Location and Event Data (ACLED) in seinem am 11. Dezember veröffentlichten Jahresbericht. Über alle Parameter hinweg waren Palästina, Mexiko und die Ukraine die Orte auf der Welt, an denen die meiste Gewalt herrschte. Mit fast 78.000 Todesopfern – ukrainische und russische Soldaten sowie Zivilisten – war die Ukraine im Untersuchungszeitraum Dezember 2024 bis Ende November 2025 demnach das Land mit den meisten Toten weltweit, gefolgt von Sudan mit 17.000 Toten und Palästina mit 16.100.

Nichtstaatliche bewaffnete Gruppen waren laut der Daten für etwa zwei Drittel aller Gewalttaten gegen Zivilisten und 59 Prozent der zivilen Todesopfer verantwortlich. Die im Sudan kämpfende paramilitärische Miliz RSF tötete dabei mit elf Prozent (4.238) mehr Nichtkombattanten als jede andere nichtstaatliche bewaffnete Gruppe. Allerdings hat sich auch die staatlich gelenkte Gewalt gegen Zivilisten seit 2020 verdreifacht.

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