junge Welt 10.12.25: Forderungen nach einer EU-Armee – Nicht totzukriegen

Erneut werden Rufe nach einer EU-Armee laut. Die Konkurrenz zwischen den Mächten hat solche Pläne in der Vergangenheit stets vereitelt
Von Philip Tassev

Niederlagen umzuwandeln in neue Chancen, damit kennt sich der nicht totzukriegende deutsche Imperialismus nach zwei angefangenen und verlorenen Weltkriegen aus. Auch der Chef der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, hat seinen Teil aus der deutschen Geschichte gelernt. Angesichts des sich abzeichnenden Debakels in der Ukraine erneuert er seinen Ruf nach einer vereinten EU-Armee. Die Augsburger Allgemeine zitierte den CSU-Politiker am Dienstag mit der Aussage: »Kohl und Strauß würden heute die europäische Armee fordern. Mit dem Euro wurde die europäische Einigung nicht rückabwickelbar, nicht mehr auflösbar. Das gleiche brauchen wir jetzt bei der Verteidigung.«

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