junge Welt 28.11.25: Pinkwashing für den Krieg – »Woke & Wehrhaft«

Boris Pistorius hisste anlässlich des Christopher Street Days 2023 im Bendlerblock die Regenbogenfahne. Aus »Solidarität mit Betroffenen, die von der Gründung der Bundeswehr bis ins Jahr 2000 systematisch diskriminiert wurden«, verlautbarte das Bundesverteidigungsministerium – »ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz«. Fotos zeigen Pistorius umringt von Soldaten in »Im Einsatz für QueerBw«-Trikots mit Eisernem Kreuz ebenfalls in den Farben der LGBTQ-Bewegung. An der Universität der Bundeswehr in Hamburg fand im September 2025 eine interdisziplinäre Forschungstagung über »queere Lebenswirklichkeiten« in der Armee statt. 

Nicht nur bei Amazon und anderen Großkonzernen – auch bei den Streitkräften wird »Diversität« großgeschrieben. In den Ehrenformationen dürfen weder Frauen noch »People of Color« fehlen, wie vor allem im identitätspolitischen Jargon Menschen mit (potentieller) Rassismuserfahrung genannt werden. Da heute bereits rund ein Viertel der Bevölkerung der BRD einen Migrationshintergrund hat, werden für die geplante Aufstockung der Truppe von gegenwärtig 183.000 auf 460.000 Soldaten bis 2035 alle Register gezogen. Auch an der Ostfront soll es bunt zugehen – später dann, durch die Fleisch-und-Blut-Mühlen gedreht, sehen ohnehin alle gleich aus.

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