Vorabdruck. Wider den Bellizismus der Gegenwart. Für eine Friedensbewegung auf der Höhe der Zeit
In den kommenden Tagen erscheint im Papyrossa-Verlag das Buch »Weltordnung im Umbruch. Krieg und Frieden in einer multipolaren Welt« von Peter Wahl, Erhard Crome, Frank Deppe und Michael Brie. Wir veröffentlichen mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autoren das sechste Kapitel, redaktionell gekürzt. Das Buch kann unter www.papyrossa.de bestellt werden. (jW)
Der Bedarf an Verständigung über das Neue wie über das Bewahrenswerte ist in Zeiten des Umbruchs besonders groß. Es genügt nicht, die Welt verändern zu wollen, man muss sie zunächst richtig interpretieren. Im Folgenden sollen einige grundlegende Felder skizziert werden, auf denen die Friedensbewegung gefordert ist, wenn sie in der diskursiven Auseinandersetzung erfolgreicher werden will.
Einer der ersten Schritte wäre, eine politische Kultur zu pflegen, in der Kontroversen ohne sektiererische Haarspalterei bearbeitet werden können. Dabei muss nicht immer eine Einigung in der Sache gefunden werden, aber ein Modus Vivendi, der trotz fortbestehender Pluralität gemeinsame Handlungsfähigkeit ermöglicht.
Allerdings gibt es auch bei Fragen, in denen innerhalb der Bewegung Konsens besteht, die Notwendigkeit, sie viel stärker nach außen für die Öffentlichkeit verständlich zu machen. Es geht um den Aufbau von diskursiver Gegenmacht gegenüber Bellizismus und Militarismus.