9. November 2024, 19:00 Uhr
Marktplatz 10, Stuttgart
„Betty Rosenfeld – Stuttgarterin, Aktivistin, Antifaschistin“ – Vortrag von Dr. Klaus Kunkel, aktiv in der Initiative „Ein Platz für Betty Rosenfeld“
Jüdisch-yidisher Widerstand gegen die Nazis – Musik- & Textprogramm zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 mit dem duo eyla (Albert Kunze & Vladimir Romanov)
Samstag, 9. November 2024, 19.00 Uhr im Saal des Bezirksrathauses Marktplatz 10, Stuttgart Bad Cannstatt
Dr. Klaus Kunkel wird uns das Leben der Jüdin Betty Rosenfeld vorstellen, die in Stuttgart-West aufgewachsen ist. Die politische Entwicklung in der Weimarer Republik ließ sie bald aktiv gegen die Nazis werden. Doch als Jüdin und Kommunistin sah sie sich in den dreißiger Jahren zweifach zur Flucht nach Palästina gezwungen. Aber bald war sie die einzige Frau aus Stuttgart, die sich in Spanien den Internationalen Brigaden anschloss, um dort für die Freiheit und gegen die Faschisten zu kämpfen. Ihr Lebensweg endete nach einer jahrelangen Irrfahrt durch französische Internierungs-Lager in Auschwitz. Die Initiative möchte mit einer Petition erreichen, dass der Bismarck-Platz in Betty-Rosenfeld-Platz umbenannt wird.
Zum wiederholten Mal treten die beiden Musiker vom duo eyla beim Pogromgedenktag in Bad Cannstatt auf, Kunze am Mikrophon, Romanov am Flügel. Entsprechend ihrem Duonamen – „eyla“ kommt von „Ensemble yidishe Lieder“ – bringen sie wieder Klezmersongs und yidish-sprachige Lieder mit, die teilweise auch in deutschen Nachdichtungen erklingen.
Wichtig ist Albert Kunze, dass die yidishen Texte verstanden werden, was nicht so schwer ist, da Yidish die engste Schwestersprache des Deutschen ist. Außerdem sind die meisten Liedtexte eine nähere Betrachtung wert, weil ihre Bedeutungen tiefgehend und bewegend sind.
Vladimir Romanov wird uns das von Esther Bejarano oft gesungene Parisanenlied zog nisht keynmol / Sage nie in einer yidishen und deutschen Version beibringen, so dass wir es gemeinsam singen können – in Erinnerung an die 2021 im Alter von 97 Jahren gestorbene Esther. Der Schwerpunkt unserer diesjährigen Veranstaltung sind Formen des jüdisch-yidishen Widerstands gegen Naziverbände und Wehrmacht am Beispiel einiger Lieder und von deren Schöpfern & Protagonistinnen. Denn in einigen der Songs werden verschiedene Formen des Widerstands geschildert, von der Kultur & Literatur bis hin zum bewaffneten Partisanenkrieg.